Nach el Calafate fuhren wir etwas südlich von Rio Gallegos an den Südatlantik. Wir haben seit Uruguay das erste Mal wieder das Meer vor uns. Übermütig fahren wir mit unserem schwer beladen Landcruiser auf dem Sandstrand umher und bleiben in einer Kurve prompt im weichen Sand stecken – bis dahin das erste Mal, dass wir mit unserem Auto stecken geblieben sind. Bevor wir mit Luftablassen oder durch grossräumiges Freischaufeln uns selber helfen können, kommen lokale Fischerleute und ziehen uns kurzerhand mit ihrem Pickup aus dem Sand.
Später am Abend kommen Quat Fahrer vorbei und bestaunen unser umgebauter Landcruiser. Spontan laden Sie uns für den Folgetag zum Asado (Grill) zu sich nach Hause ein – wir haben aber bereits mit Alain und Barbara abgemacht, dass wir „am Ende der Welt“ ein Bier zusammen trinken wollen und müssen dankend und etwas reumütig ablehnen.
Am nächsten Tag nehmen wir die Fähre auf die „ Isla Grande de Tierra del Fuego“ – nach Feuerland. Der Name kommt von den Seefahrer, welche die Feuer der nackigen Ureinwohner (die Yaghan) sahen – ich hätte auch permanent ein riesen Feuer gemacht, wenn ich bei diesen arktischen Temperaturen nackt herumgerannt wäre.
Wir hatte mit Alain und Barbar auf der Estanzia Harberton abgemacht – dem südlichsten Teil der Isla Grande“ welche man mit dem 4×4 Fahrzeug erreichen kann, ohne eine weitere Fähre zu nehmen – das für uns wahre „Fin del Mundo“ (Ende der Welt). Wir genossen 2 tolle Tage mit unseren Freunden und sahen vom tollen Camping direkt auf den berüchtigten Beagle Kanal wo die grossen Frachter und Kreuzfahrtschiffe durchzogen.
Auch unsererseits haben wir dem Namen Feuerland alle Ehre erweisen ohne uns nackig zu machen. In diesen kühlen Nächten im arktischen Zirkel haben wir mit unseren Freunden einen unglaublichen Sternenhimmel beobachten dürfen. Wir verabschiedeten uns von Alain und Barbara und fuhren zu der kleinen „Marine Base“ am südlichsten Ende der Strasse durch atemberaubende Landschaften von mit vom Wind zerzausten Bäumen und vielen kleinen Buchten. 1200 km weiter südlich befindet sich die Antarktis – wir sind am wahren Ende der Welt angelangt!
Als nächstes Stand Ushuaia auf unserem Reiseprogram. Wir entschieden uns, wiedermal ein Hotel zu gönnen und verweilten 2 Tage in einem kleinen, gemütlichen Hotel. Die Stadt selbst besteht aus einen grossen Hafen mit dazugehöriger Touristen Infrastruktur für die Kreuzfahrtschiffe und vielen kleinen Aussenquartieren. Nach diesem „Erholungsaufenthalt“ begaben wir uns in den Nationalpark „ Parque Nacional Tierra del Fuego“ zu dem offiziellen „Fin del Mundo“. Diese sehr touristische Tafel (Fin del Mundo und Kilometer 0 der Routa 3) im Nationalpark wird von Hundertschaften von Kreuzfahrt Touristen belagert, die nicht die Erfahrung teilen durften, sich durch das Befahren eben dieser Strecken auf diesen Ort zu freuen. Etwas skurril anmutend liessen wir diesen Ort hinter uns besuchten das etwas versteckte „südlichste Postamt“ der Welt – das Correo Fin del Mundo.
Hier versendeten wir ein paar Postkarten und genossen die relative Ruhe vom Touristenstrom. Die Nacht verbrachten wir im Nationalpark auf einem Camping, wo wir ein Schweizer Pärchen mit Ihrem T5 taffen.
Mit dem „Fin del Mundo“ haben wir den südlichsten Teil unserer Reise erreicht und begaben und auf den langen Rückweg in den (wärmeren und weniger windigen) Norden zurück.