Carretera Austral

Nach dem Torres del Paine Nationalpark fuhren wir bei Cancha Carrera wieder auf die Routa 40 in Argentinien und von dort den Weg nordwärts zurück, vorbei an el Calefate und Tres Lagos nach Perito Moreno. Da wir diese Strecke grösstenteils bereits einmal gefahren waren, fuhren wir diese recht zügig ab und schafften es in 3 Tagen nach Perito Moreno.
Von Perito Moreno fuhren wir über die Grenze nach Chile Chico in Chile. Diese Stadt mit dem „härzigen“ Namen liegt an dem grossgezogenen und wunderschönen See „Lago Gral Carrera“.
Die Strecke um diesen See war eine der schönsten Strecken, welche wir auf dieser Reise bis dahin erleben durften. Das türkisblaue Wasser des Sees zusammen mit dem Ausblick auf schneebedeckte Berge war atemberaubend schön. In der Nähe von Puerto Guadal stiessen wir auf die Carretera Austral. Diese Stecke ist mit der Routa 40 vergleichbar – nur landschaftlich wesentlich ansprechender. Sie ist einiges kürzer und erstreckt sich im Süden von o’Higgins bis nach Puerto Mont, wo sie in die Panamericana übergeht. Vor Puerto Rio Tranquillo liegen die „Catetral de Marmol“ am Ufer des Sees – diese vom Wasser ausgespülten Marmor-Höhlen konnten wir mit einem kleinen Boot besuchen. Das Farbspiel war eindrücklich und dieser Ausflug hat eine gute Abwechslung in den Reisealltag gebracht.
Nach Puerto Rio Tranquillo verliessen wir mit der Carretera Austral den tollen See Lago Gral Carrera und fuhren nordwärts Coyhaique. In der Nähe besuchten wir einen Campingplatz, geführt von „Naco“ – einem umtriebigen Spanier, welcher vor Jahren nach Chile ausgewandert war. Er unterhielt am Abend den ganzen Campingplatz mit seiner Gitarre und trug viel dazu bei, dass sich die Overlander bei Ihm wohl fühlten. Auf diesem Camping lernten wir auch das deutsche Päärchen Max und Barbara kennen, mit welchen wir uns sehr gut verstanden und uns gemeinsam entschlossen, den weiteren Weg auf der Carretera Austral gemeinsam zu fahren.
Nach dem Camping unternahmen wir einen Abstecher ans Meer und fuhren nach Puerto Raúl Marín Balmaceda. Auf dem Weg fanden wir einen traumhaften Ort bei einem Zusammenfluss von zwei Flüssen. Wir genossen ein paar unbeschwerte Tage in der Natur und fuhren weiter nach Pto. Raul Martin Balmaceda. Wir fanden einen tollen Spot am Meer, wollten aber noch weiter schauen, wie der Verlauf der Strasse war. Wir stellten fest, dass die Strasse mit sehr weichem Sand bedeckt war, und entschieden uns, am ursprünglichen Ort zu stehen. Kurz darauf mussten wir zwei französischen Ehepaaren helfen, deren kleine Camper aus dem weichen Sand zu stossen – gut sind wir dort nicht auch stecken geblieben. Am Abend holte Raphael den Laptop raus und spielte etwas Musik ab – es artete ziemlich aus und wir tranken viel zu viel Alkohol kreuz und quer durcheinander. Ab diesem Abend war der Spruch „hol den Laptop raus“ ein Running Gag in unserer Deutsch-Schweizerischen Reisegemeinschaft. Am Folgetag hatten wir leider eine Bootstour zu Delphinen und anderen Meeressäuger gebucht – was wir bitter bereuten. Halb Tod lagen wir auf dem Schiff herum und schauten uns die verschiedenen Seeotter, Delphinen und Seeleuen an.
Wir fuhren gemeinsam weiter nach Futaleufu an die Argentinische Grenze. Der gleichnamige Fluss war vergleichbar mit der Verzasca oder Maggia in der Schweiz. Das türkisfarbene Wasser ergoss sich über abgeschliffene Steine und kleine sowie grössere Stromschnellen. In Futaleufu trennten sich unsere Wege vorerst – Max und Barbar wollten nach Barlioche in Argentinien um die aus Deutschland zu Besuch kommende Schwester von Barbara abzuholen und gemeinsam ein paar Tage zu in Argentinien zu verbringen. Da wir diese Strecke bereits kannten und uns die Carretera Austral so gut gefiel, kehrten wir auf diese zurück. Auf dem Weg verweilten wir an einem wunderschönen Spot direkt am Fluss und genossen ein paar wunderschöne Tage an diesem Traumhaften Ort.
Zurück auf der Carretera fuhren wir nach Chaiten, wo es viele tolle Strandstehplätze am Meer gibt. Im Anschluss ging es nordwärts in Richtung Puerto Mont, wo wir mit einer Fähre zwei grosse Fiords umschiffen mussten. In Hualaihué kamen wir wieder auf die Carretera und fuhren durch malerische Fischerdörfer nach Puerto Mont.

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